Unvergessen.

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Beschreibung

UNVERGESSEN. Das Udo Jürgens Erinnerungs-Magazin

Unveröffentlichtes Bildmaterial aus dem Familienalbum, umfassende Diskografie, Udo in Interviews

Inhalt:
Manfred Bockelmann: „Wie mein Bruder abgeholt wurde, war fast ein Gottesbeweis.“
Jenny Jürgens: „Ich musste mir die private Trauer um meinen Vater hart erkämpfen.“
Pepe Lienhard: „Die Hingabe zur Musik hat uns verbunden.“
Billy Todzo: „Udo starb in meinen Armen. Ich spürte, wie das Leben aus ihm wich.“
Uvm.

Autor: Bernd Melichar
96 Seiten

Leseprobe „Unvergessen“

Ich bereue nichts im Leben“ Udo Jürgens im Interview mit Christian Ude am 2. März 2014

In „Zehn nach elf“, dem sentimentalsten Stück der neuen CD, geht es um die Sehnsucht nach Geborgenheit, wenn der Applaus des Publikums verklungen ist. Ein reuevolles Bekenntnis, dass Sie Ihr ganzes Leben der Karriere und der Musik gewidmet haben – und in keiner Beziehung leben?

UDO JÜRGENS: Ich bin nicht so allein, wie es die Leute glauben mögen. Überhaupt nicht. Keiner will ein Leben in Einsamkeit führen – und das tue ich auch nicht. Ich habe viele Menschen um mich, von denen ich viel Nähe erfahre und die ich liebe. Ich bereue gar nichts. Die Musik hat mir die Welt geöffnet. Sie hat meine Art zu denken geprägt und ist auch meine Partnerin. Da stimmt die Harmonie.

Seit rund 30 Jahren sind Sie Ihrem Produzenten Peter Wagner treu. Ergab sich in den letzten Jahren nie der Wunsch, mit einem jungen, angesagten Produzenten aus England oder den USA etwas Neues auszuprobieren?

JÜRGENS: Dafür muss man das Gefühl haben, dass es zusammenpasst. Ich bin ja kein Rapper. Mir ist meine neue CD modern genug. Wissen Sie, mit jemandem wie Quincy Jones (u. a. Michael Jackson, Anm.) hätte ich immer arbeiten können. Für das, was wir machen, muss man viel Kenntnis von Musik haben. Da bringt mir kein junger Produzent etwas, nur weil er gerade angesagt ist. Heute geht es bei vielen ja nur um den Groove, um Drum ’n’ Bass – und wie das alles heißt. Wenn es keine Musikausbildungen mehr geben sollte, fürchte ich übrigens um die Seele des Menschen.

Kritiker monieren allerdings, dass die Single „Der Mann ist das Problem“ musikalisch etwas an „Aber bitte mit Sahne“ erinnert . . .

JÜRGENS: Ja, klar. Beide Stücke haben zum Beispiel ein Streicher-Intro, das die Leichtigkeit des Seins bestens schildert. Aber was glauben Sie, wie oft sich Mozart oder Verdi wiederholt haben? Das ist doch legitim. Jeder hat seine Tonsprache, die man in der Sekunde erkennt.

Die neuen Lieder drehen sich neben der Liebe auch ums Internet und die Geldgier. Als einer der Ersten sangen Sie früher über Verhütung und Fremdenfeindlichkeit. Gibt es überhaupt noch Themen, die Sie nicht besungen haben?

JÜRGENS: Wahrscheinlich gibt es noch hundert Themen, die ich nicht behandelt habe. Es kommt nicht bloß darauf an, dass man sie erkennt, sondern dass man auch den Mut entwickelt, sich ihrer anzunehmen.

Sie zeigten sich kürzlich über das Schweizer Zuwanderungsreferendum schockiert. Aus Ihrer Meinung über manche Zustände in Kärnten haben Sie als Doppelstaatsbürger auch nie einen Hehl gemacht. Wie sehen Sie das heute?

JÜRGENS: Die schönsten Länder, um in Europa zu leben, sind die Schweiz, Österreich und Deutschland. Ein Bermudadreieck mit der größten geistigen Dichte. Dort will ich sein und auch bleiben.