Beschreibung
Abrahams Kinder von Kleine Zeitung Edition.
„Wie kann man von Christentum sprechen, ohne vom Judentum zu wissen, wie den Islam verstehen, ohne das Judentum zu beschreiben?“
Hubert Patterer
„Abrahams Kinder“ – Vorwort von Chefredakteur Hubert Patterer in
Es ist modisch geworden, für allen Unfrieden in dieser Welt Religionen verantwortlich zu machen. Im Verdacht steht besonders, wer nur an einen Gott glaubt, also die Anhänger der auf Abraham gründenden Religionen. Macht diese Ausschließlichkeit nicht rechthaberisch, intolerant, aggressiv? Die Frage ist berechtigt. Haben die Anhänger dieser Religionen nicht oft Zwietracht gesät im Lauf der Geschichte, Kriege gerechtfertigt, ja sogar ausgelöst?
Auch wir sind von dieser Frage ausgegangen. Nur wenige Tage nach den Anschlägen auf einen jüdischen Supermarkt und die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ in Paris beschloss die Redaktion der Kleinen Zeitung, die Religion, auf die sich die Mörder beriefen, unseren Leserinnen und Lesern näher vorzustellen. Auch wir wollten mehr wissen über den geistig-religiösen Kosmos des Islam. Nichts sollte fehlen, nicht die mystische Komponente, nicht die betörend schöne Kultur, aber auch das politische Element nicht, das dem Ruf dieser Religion in den vergangenen Jahrzehnten so viel Schaden zugefügt hat. Wir mussten uns der Frage stellen, warum gerade der Islam so oft Gewalt zu rechtfertigen scheint.
Die Serie von Artikeln und Interviews nannten wir „Der Islam, Annäherung an eine fremde Welt“. Gilt diese Fremdheit nicht für viele Menschen heute auch für das Christentum? Wie viel wissen wir noch über den Glauben, der unser Land und unsere Kultur über Jahrhunderte geprägt hat? Umfragen registrieren einen stetigen Schwund an Kenntnissen über die Grundlagen des Christentums, und auch die emotionale Bindekraft der Kirchen lässt von Jahr zu Jahr nach. Der Ursprung beider Glaubensbekenntnisse aber fehlte noch. Wie kann man von Christentum sprechen, ohne vom Judentum zu wissen, wie den Islam verstehen, ohne dessen Wurzeln, das Judentum, zu beschreiben? Uns war daher wichtig, eine dritte eigene Serie der ältesten der abrahamitischen Religionen zu widmen, dem Judentum.
Nun liegt das Kompendium geschlossen vor. Es ist der Versuch, uns mit den Mitteln des Journalismus drei hochkomplexen Weltreligionen zu nähern. Das setzt Verkürzungen und Weglassungen voraus. Sie, liebe Leserin, lieber Leser, können uns die Waghalsigkeit des Unternehmens zum Vorwurf machen. Es war ein Wagnis. Wir hoffen, dass für Sie der Erkenntnisgewinn überwiegt und wir Ihre Bedenken zerstreuen können.
Inhalt:
- Das Judentum
- Das Christentum
- Der Islam
114 Seiten
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