Im Einklang mit der Natur

Im Zeichen der Natter: Auf dem Weingut Hirschmugl wird seit 15 Jahren biologisch und nachhaltig gearbeitet. Nicht nur in Sachen Wein.

Als Astrid und Anton Hirschmugl vor mehr als 15 Jahren den ehemaligen Obstbauernhof am Seggauberg für sich entdeckten, startete das Projekt Wein quasi von null. Doch die Voraussetzungen für Weinbau waren gut und die Ausrichtung von Anfang an klar.

Biologisch wollte man wirtschaften, ohne Kompromisse. Also pflanzte man zu Beginn gemeinsam mit Kellermeister Alexander Scherübl zwei pilzwiderstandsfähige Sorten aus – Muscaris und Cabernet blanc. In den folgenden Jahren wurde das Sortiment um einige Weingärten und Rebsorten erweitert. Heute, 15 Jahre später, darf man sich auf die Schulter klopfen, denn bei ausgesuchten Wettbewerben fahren die biozertifizierten Weine in schöner Regelmäßigkeit Erfolge ein.

Drei verschiedene Nattern zieren die Etiketten der Flaschen. Zu Gesicht bekommt man sie kaum, meist deutet nur noch ein leises Rascheln im Gras darauf hin, dass sich hier eine der scheuen Äskulap-, Ringel- oder Glattnattern in den letzten Spätsommersonnenstrahlen gewärmt haben könnte.

Die intakte Natur steht auf dem Weingut im Zentrum des Tuns, deshalb wählte man die ungiftigen Schlangen als Symbol. Und so wurde auch weiter für die Bienenvölker gesorgt, die auf dem Anwesen heimisch waren. Mehr noch, man revitalisierte das alte Bienenhaus und siedelte noch einige Völker mehr an, insgesamt sind es nun mehr als 70.

„Am Sonnenhang“ und „Trauerweide“ heißen zwei der Standplätze. Auch nahe der Lavendelfelder in Kitzeck sind sie angesiedelt. In die Natur eingegriffen wird nur sehr sachte, „einmal im Jahr wird geschleudert“, erklärt Victoria Sturm, die sich gemeinsam mit ihrem Mann Christoph unter anderem auch der Bienen auf dem Weingut annimmt. Mittlerweile ist die Nachfrage nach dem Lagenhonig groß.

Doch zurück zum Wein. Die Lese ist in vollem Gang. „Vor mehr als zwei Wochen wurde bereits der Sektgrundwein gelesen“, erklärt Sturm. Rund 15 Prozent der gesamten Produktion sprudeln mittlerweile im Glas.

Auf dem gegenüberliegenden Hang wachsen unter anderem Traminer und Chardonnay, ebenso ein Anteil an Zweigelt- und Sankt-Laurent-Trauben, am Wiesberg gedeihen Welschriesling, Sauvignon blanc und Weißburgunder. Alle Rebsorten sind Botschafter ihres speziellen Terroirs – und weil die etwa 18 Hektar Weingärten verstreut vom Sausal über Seggauberg und Kreuzberg in Eichberg-Trautenburg bis zur Lage „Obegg“ in Spielfeld liegen, ist es eine Freude, dem nachzuschmecken. Die verschiedenen Böden von Kalk über Sand bis zum Schiefer geben den Weinen einen spannenden und einzigartigen Charakter.

Trinkfluss und Lagerfähigkeit stehen für Scherübl an erster Stelle. Dafür ist eine Menge Weingartenarbeit nötig, die er mit „wachsamer Aufmerksamkeit und ständiger Sorgfalt um Boden, Rebstock und Traube“ versieht.

Zwei kleine tierische Details zum Schluss: Weil sich eines Tages ein Laubfrosch auf einen Essigtank verirrte, ziert nun sein Abbild die fruchtigen Essige des Weinguts. Und auf dem hochprozentigen „Gin Mantis“, spreizt eine Gottesanbeterin die Flügel.

 

Zum Weingut

Weingut Hirschmugl – Domaene am Seggauberg, Rund 18 Hektar Rebflächen werden biologisch und vegan zertifiziert bewirtschaftet. Neben Wein werden u. a. Gin, Honig, Essig, Traubenkernöl hergestellt. Verkostungen, Appartements. Details unter hirschmugl-domaene.at

 

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